Unser Haus
Französisch Buchholz ist ein geschichtsträchtiger Ort. Im Jahr 1685 kamen die Hugenotten in diesen Ortsteil und hinterließen ihre Spuren. Sie waren sehr fortschrittlich und brachten neuartige Produktione mit. Als Bauern, Gärtner, Künstler wurden sie auch über die Ortsgrenze hinaus bekannt und so entwickelte sich Buchholz für die Berliner zu einem beliebten Ausflugsort. Ihre vielen Kontakte, ihr vernetztes Denken und ihre ausgeprägte Gastfreundschaft waren überall anerkannt. Auch ihr großes Interesse an Bildung führte damals zum Aufbau einer deutsch-französischen Schule, die ständig erweitert wurde. Heute wird diese Schule als zweizügige Grundschule genutzt. Dazu gehören: ein denkmalgeschütztes Haupthaus, ein Hintergebäude und eine kleine Turnhalle. Um diese Häuser herum gibt es ein Freigelände mit Spielgeräten und einem Bolzplatz.
Mit der Eröffnung unseres Hortes 2005 haben wir uns auf Spurensuche nach den Hugenotten begeben, die den Ort prägten. Dabei wurde deutlich, dass ihre innovative Herangehensweise mit unseren konzeptionellen Vorstellungen „Neues zu wagen“ übereinstimmte.
Wir wollten den Hort in seiner herkömmlichen Form verändern, das Leben hereinlassen, vernetzen, anregen, Gastfreundschaft leben und Bildung als einen ganzheitlichen und ganztägigen Prozess des Lernens verstehen. Unter Einbeziehung von externen Fachleuten und in Zusammenarbeit mit Lehrern und Erziehern wurde die Umsetzung möglich. Einen besonderen Höhepunkt stellte dabei 2008 das Schulfest „100 Jahre rote Schule“ dar. Auch in der Projektwoche, die zum Thema „Schulname gesucht“ stattfand, setzten sich die SchülerInnen mit der Geschichte von Buchholz auseinander, und in dessen Ergebnis wurde 2010 die Schule in „Jeanne Barez Schule“ umbenannt (J.B. war eine bekannte Hugenottin).
In den ersten Jahren unseres Bestehens nutzten wir das hintere Schulgebäude. Im Jahr 2007 konnten wir dann ein eigenes Haus direkt neben der Schule beziehen. Auf drei Etagen verteilt, wurden 12 große Räume in Spielräume und Werkstätten umfunktioniert. Um das Haus herum steht den SchülerInnen eine grüne Anlage mit Spielgeräten und einem Amphitheater zur Verfügung. Vom Spielbereich getrennt, entstanden auf einer grünen Wiese eine Kräuterschnecke und ein Pfad der Sinne. In einer weiteren separaten Nische gibt es eine „Werkstatt im Grünen“, in der bei schönem Wetter verschiedene Kurse zum „alten Handwerk“ angeboten werden. Das Gelände eignet sich hervorragend für Begegnungen mit den Familien unterschiedlicher Generationen. Bei unseren Festen können wir somit die Gastfreundschaft als Tradition im Sinne der Vorfahren fortsetzen und „das Leben hereinlassen“.